In filmstillartigen Bildcollagen schafft Christian Hoischen in fünf Szenen moderne Interpretationen des mondänen Salonlebens. Ein Hauptwerk hängt in der Lobby und ist auch für die Öffentlichkeit einsehbar. Vier weitere Werke sind in den privaten Eingangsbereichen installiert. Mit seiner Malweise, einer Komposition aus gebrochenen Strukturen hinter glänzender Oberfläche, die Readymades integriert und fast wie ein Objekt im Raum wirkt, versinnbildlicht Hoischen das Spektrum der Salongesellschaft: Glamour, Austausch und Einsamkeit, Exzess. Die Verwendung von „unklassischem“ Malmaterial wie Epoxitharz und Lackfarben, die sich in Schichten überlagern, entspricht der Vielschichtigkeit der Lesarten.
Kunst






Christian Hoischen, Künstler
Der gebürtige Kölner (1966) studierte von 1989 bis 1995 an der Hochschule für Künste Bremen, von 1996 bis 1997 an der Universität der Künste Berlin und war Meisterschüler bei Katharina Sieverding. Er lebt und arbeitet in Berlin und Dresden. Hoischen ist Else Heiliger Stipendiat der Konrad Adenauer Stiftung und mit seinen Arbeiten seit den späten 1960er Jahren international präsent von Berlin bis New York, Israel und Australien.
Der Künstler arbeitet in verschiedenen Medien, entwickelt Installationen, assemblagehafte Objekte und Skulpturen. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit stehen jedoch großformatige Bilder. Seine malerischen Arbeiten erinnern entfernt an Filmstills, es verschmelzen dabei künstlerische Zitate verschiedener kulturhistorischer Epochen. Oft finden sich in den Arbeiten Referenzen zu bekannten Werken der Kunstgeschichte, historische Persönlichkeiten, die der Künstler ergänzt mit Porträts von Pop-, Musik- und Filmikonen und abstrakten Farbelementen. Der collagenhaften Arbeitsweise entspricht auch die von Hoischen verwendete malerische Technik. Hoischen baut seine Bilder mit Malmaterialien wie Styropor, Lack, Kunstharz und Fiberglas aus vielen übereinanderliegenden Schichten auf. Ihre weichen Konturen und Farbverläufe erinnern entfernt an Graffiti und Sprayer, stilistisch sind sie ein Zeugnis des 21. Jahrhunderts.